Sonntag, 21. Dezember 2014

Abschied

Rucksäcke fertig packen -  dann ein letztes Frühstück in Linas WG und ab gehts per Taxi zum Flughafen (wen's interessiert: 20 Minuten Fahrt 2,15 Euro). Zum Abschluss und vor unserem langen Rückflug ersetzen wir die 16stündige Busfahrt durch einen 1stündigen Flug. Am Flughafen werden wir durch ein Schild darauf hingewiesen, dass zu unserer Sicherheit ALLE Gepäckstücke durchsucht werden. Das scheint so üblich zu sein, wenn man aus einem Coca-Anbaugebiet aus- oder einfliegt. Na prima!!! Das Päckchen für Bekannte in Freiburg in meinem Rucksack enthält eine Art Quittenbrot; recheckig, schwer, weich, versandfertig verpackt. So stelle ich es mir vor, wenn einem kurz vor Abflug noch schnell ein Kilo Rohcoca untergeschoben wird. Die Jungs von der Flughafen-Security ziehen sich die Einmalhandschuhe über. Mein Rucksack ist der erste. Abtasten von außen. Kurzes Reinlinsen. Duchwinken. Ob das morgen in Madrid bzw. übermorgen in Frankfurt genauso glatt geht?


Lima erwartet uns mit schwül-warmem Wetter und leicht blauem Himmel. Wir schlendern ein letztes Mal Richtung Pazifik,


Langsam kehren unsere Gedanken nach Deutschland zurück - alles war fast 5 Wochen lang soooo weit weg: In welchem Parkdeck haben wir das Auto in Frankfurt abgestellt? Wie war nochmal das Passwort vom heimischen Computer? Und - verflixt nochmal - wo ist überhaupt unser zu Hause? Die letzte Frage lässt sich am leichtesten beantworten: Ein Blick in den Reisepass genügt. Alles andere bedarf noch ein paar Überlegungen. Vielleicht hilft uns unser erster Pisco Sour weiter, den wir zum Abschluss trinken. Bisher hatten wir ihn wegen dem Eiweiß gemieden. Doch nun ists egal. Wir haben bisher kein Loperamid gebraucht und haben somit noch genügend im Handgepäck.
 

Wir kommen an dem Tannenbaum vorbei, bei dem letzte Woche gerade das Metall-Gestell mühevoll aufgebaut wurde. Er ist tatsächlich fertig und sieht gar nicht mal schlecht aus:

 

Im Park gibt es ein kleines öffentliches Amphietheater. Gerade treffen sich dort Senioren zum Tanz. 
Anschließend sinkt der Altersdurchnitt um etwa die Hälfte als junge Erwachsene den aus Brasilien stammenden "Kampftanz" Capoeira zeigen. Dazu wird gesungen und auf Kalebassen-Instrumenten musiziert.

Im Vergleich zu unserem ersten Aufenthalt in 2011 entdecken wir, dass Lima einen gewissen Charme und ein besonderes Flair hat. Ob's am lauen Sommerwetter liegt oder daran, dass wir diesmal nicht so angespannt sind?

Was in anderen peruanischen Städten die freilaufende Hunde sind, sind hier die Katzen. Es tummeln sich viele im Park. Sie sind zahm und finden viele streichelnde Hände. Einige haben sich wegen der Wärme ihr Nachtlager auf den im Boden eingelassenen Strahlern gesucht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen