Mittwoch, 24. Dezember 2014

Schlussworte

Die erste Wäsche ist gewaschen und das Toilettenpapier darf auch wieder in die Schüssel. D.h. wir sind daheim und es kann ein kurzes Fazit gezogen werden.
Das touristische Programm ist einwandfrei abgelaufen, wir hatten keine Streiks und großes Glück mit dem Wetter. Wir sind mit unserem kleinen Rucksackgepäck gut zurecht gekommen und haben gemerkt, man braucht wirklich nicht viel. Wir sind nur freundlichen Menschen begegnet, die wir mit unsren Spanisch(un)kenntnissen oft erheitert haben. Da wir gerne Menschen eine Freude bereiten, haben wir überlegt, ob wir nicht vielleicht irgendwann mal ein paar Menschen z.B. auf Kuba zum Lachen bringen sollen.
Das Hilfsprojekt in Peru wird von allen Beteiligten mit viel Engagement und Liebe durchgeführt, die Kinder fühlen sich dort wohl und sind unbeschwert. Das Patenschaftsprojekt, bei dem besonders talentierte Kinder der Besuch einer weiterführenden Schule ermöglicht wird, empfinden wir als sehr sinnvoll. Auch wenn vielleicht nicht jedes so geförderte Kind das zuvor erstrebte Ziel erreichen kann, wird es dennoch bessere Chancen auf eine bessere Zukunft haben als ohne Patenschaft.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Abschied

Rucksäcke fertig packen -  dann ein letztes Frühstück in Linas WG und ab gehts per Taxi zum Flughafen (wen's interessiert: 20 Minuten Fahrt 2,15 Euro). Zum Abschluss und vor unserem langen Rückflug ersetzen wir die 16stündige Busfahrt durch einen 1stündigen Flug. Am Flughafen werden wir durch ein Schild darauf hingewiesen, dass zu unserer Sicherheit ALLE Gepäckstücke durchsucht werden. Das scheint so üblich zu sein, wenn man aus einem Coca-Anbaugebiet aus- oder einfliegt. Na prima!!! Das Päckchen für Bekannte in Freiburg in meinem Rucksack enthält eine Art Quittenbrot; recheckig, schwer, weich, versandfertig verpackt. So stelle ich es mir vor, wenn einem kurz vor Abflug noch schnell ein Kilo Rohcoca untergeschoben wird. Die Jungs von der Flughafen-Security ziehen sich die Einmalhandschuhe über. Mein Rucksack ist der erste. Abtasten von außen. Kurzes Reinlinsen. Duchwinken. Ob das morgen in Madrid bzw. übermorgen in Frankfurt genauso glatt geht?


Lima erwartet uns mit schwül-warmem Wetter und leicht blauem Himmel. Wir schlendern ein letztes Mal Richtung Pazifik,


Langsam kehren unsere Gedanken nach Deutschland zurück - alles war fast 5 Wochen lang soooo weit weg: In welchem Parkdeck haben wir das Auto in Frankfurt abgestellt? Wie war nochmal das Passwort vom heimischen Computer? Und - verflixt nochmal - wo ist überhaupt unser zu Hause? Die letzte Frage lässt sich am leichtesten beantworten: Ein Blick in den Reisepass genügt. Alles andere bedarf noch ein paar Überlegungen. Vielleicht hilft uns unser erster Pisco Sour weiter, den wir zum Abschluss trinken. Bisher hatten wir ihn wegen dem Eiweiß gemieden. Doch nun ists egal. Wir haben bisher kein Loperamid gebraucht und haben somit noch genügend im Handgepäck.
 

Wir kommen an dem Tannenbaum vorbei, bei dem letzte Woche gerade das Metall-Gestell mühevoll aufgebaut wurde. Er ist tatsächlich fertig und sieht gar nicht mal schlecht aus:

 

Im Park gibt es ein kleines öffentliches Amphietheater. Gerade treffen sich dort Senioren zum Tanz. 
Anschließend sinkt der Altersdurchnitt um etwa die Hälfte als junge Erwachsene den aus Brasilien stammenden "Kampftanz" Capoeira zeigen. Dazu wird gesungen und auf Kalebassen-Instrumenten musiziert.

Im Vergleich zu unserem ersten Aufenthalt in 2011 entdecken wir, dass Lima einen gewissen Charme und ein besonderes Flair hat. Ob's am lauen Sommerwetter liegt oder daran, dass wir diesmal nicht so angespannt sind?

Was in anderen peruanischen Städten die freilaufende Hunde sind, sind hier die Katzen. Es tummeln sich viele im Park. Sie sind zahm und finden viele streichelnde Hände. Einige haben sich wegen der Wärme ihr Nachtlager auf den im Boden eingelassenen Strahlern gesucht.

Irgendwie anders

Hier habe ich mal in Textform und/oder Bild festgehalten was mir so aufgefallen ist.
Es gibt wechselnde Drehrichtungen an Wasserhähnen. Dies provoziert den ein oder anderen Hüpfer unter der Dusche beim Nachregulieren der Temperatur.
Montagerichtung meiner Hoflampen hier anders herum. Liegt es daran, dass wir uns hier auf der Südhalbkugel befinden (Bild 1)?
In Kirchen von Peru und Bolivien hängt die Staatsflagge.
Jesus ist in manchen Kirchen dunkelhäutig dargestellt.
Den Tauben geht es in den Großstädten besser als den mittellosen Menschen, da die Tauben laufend gefüttert werden.
Viele (junge) Schuhputzer in La Paz haben vermummte Gesichter.
Gerüste und Sprießen am Bau sind aus Holz (Bild 6).
Banken haben protzige Gebäude (vielleicht doch nicht so anders). Vor und in den Banken lange Menschenschlangen; sehr geordnet, kein Drängeln.
Flüssigkeiten sind bei Inlandsflügen in Bolivien und von Bolivien nach Peru kein Problem.
Bei einer Geschwindigkeitskontrolle in Bolivien haben junge Bürschchen in Polizei-Warnwesten das Auto angehalten. Ein Vermummter (so stellen wir uns die Bösen vor; vielleicht ist auch der Unterschied hier nicht so groß) wollte den Führerschein unsres Fahrers sehen. Derweil hat ein Bürschchen wie John Wayne in seinen besten Zeiten mit der Radarpistole auf Autos angelegt.
Viel Kameraüberwachung im öffentlichen Raum und in Hotels (Bild 7).
Hier ist man vor betrunkenen, bewaffneten Katzen sicher (Bild 8).
Playa heißt in Peru außer Strand auch Parkplatz.
Praktisch jedes Lokal und jedes Hotel bietet kostenlos WLAN (WIFI). Auch im öffentlichen Raum ist kostenloses WLAN vorhanden.
Ampeln mit Countdown (Autos und Fußgänger; Bild 9).
In den Baños del Inca läuft 70 Grad heißes Wasser aus dem Rohr. Verbrühungsgefahr! Ich bin da ganz schön gehüpft, da nicht beschriftet war was heiß und was kalt ist.
Gesundheitswesen: Arzneimittel sind teuer. Ein Schnupfenspray kostet etwa 10mal soviel wie ein Menü in einem einfachen Lokal. Ein schwer gehbehindertes Mädchen der Abschlussklasse hat keine Krücken, geschweige denn einen Rollstuhl (davon abgesehen sind weder Bürgersteige noch Straßen behindertengerecht); sie wird in die Schule geführt und innerhalb der Schule hilft jeder, wie es gerade passt.

Samstag, 20. Dezember 2014

Cumbe Mayo

19.12.2014
Für heute hatten wir uns Cumbe Mayo vorgenommen. Vor drei Jahren waren wir schon mal dort, aber bei schlechtem Wetter. CM ist eine Landschaft mit bizarren Felsformationen in der schon Inkas Bewässerungsgräben angelegt hatten. Laut Lina gehen zum auf 3700 m gelegenen Areal, das ca. 20 km von Cajamarca wegliegt, öffentliche Kleinbusse hin. Nachdem wir am entsprechenden Platz ungefähr eine halbe Stunde gewartet haben und keiner gekommen ist, haben wir die Gelegenheit beim Schopf ergriffen als ein Taxi in Pologröße kam und der Fahrer unser Ziel rief. Der Preis war schnell ausgehandelt. Der Haken bei der Sache war nur, dass der Beifahrersitz schon besetzt war. Wir dann alle 4 auf die Rückbank. D.h. drei auf die Rückbank und Lina auf uns (siehe Bild, da hat aber der Fahrer nicht mehr drauf gepasst). Da bald der Asphalt aufhörte kamen wir gut zusammengerüttelt an. Dort durchstreiften wir bei herrlichem Wetter die eindrucksvolle Landschaft. Danach stellte sich die Frage nach dem Rückweg. Uns wurde gesagt, dass es zu Fuß 3 Stunden dauern würde (wenn man die Abkürzungen kennt). Unsre Mädels meinten wir laufen mal los, es würde schon jemand kommen, der uns mitnimmt. Und nicht lange darauf kam schon ein Kleinbus, der aber auf unser Winken nicht reagierte. Also weiter marschieren. Nach einiger Zeit kam ein Taxi, das aber auch an uns vorbeifuhr und erst etwas später anhielt. Der Beifahrersitz war schon mit einer jungen Dame besetzt und der Fahrer meinte auf die Preisanfrage nur wir sollten einsteigen. Die Gelegenheit wollen wir uns nicht entgehen lassen, zumal das Fahrzeug deutlich größer war als das auf dem Hinweg. Die Stoßdämpfer waren aber genau so durch wie der Auspuff. Die anscheinend nicht mittellose junge Dame (iPhone) hat sich ein wenig über uns erkundigt und während der Fahrt ein paar Selfies gemacht, bei denen ich auf der Rückbank einen exotischen Hintergrund abgegeben habe. In Cajamarca angekommen mussten wir für die Fahrt nichts bezahlen. Wir haben uns artig bedankt und vielleicht ist jetzt auf einem peruanischen Facebookprofil im Hintergrund ein älterer Gringo zu sehen.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Cajamarca am 18.12.

Nach einem gemütlichen Frühstück zu viert in einem Cafe, sind wir mit einem sog. Combi zu den Baños del Inka gefahren. (Combi = Sammelbus mit ca. 12 Sitzplätzen, in den je nach Nachfrage auch mal 8 -10 Personen mehr reingestopft werden können. Menschen in Parkuhrgröße können im Gang noch recht gut stehen. Neben dem Fahrer gibt es einen "Ausrufer", der die Endstation aus dem Fenster kreischt. Möchte man dorthin oder in die Richtung, streckt man den Arm heraus. Ist der Combi schon voll, hält er trotzdem. Irgendwie passt man immer noch rein. Fahrpreis bis zur Endstation 0,22 Cent.)
Diese Bäder werden von ca. 80 Grad heißen Quellen gespeist, deren Heilwirkung schon die Inkas zu schätzen wussten. 
 
Man kann sich dort ein Badezimmer für 30 Minuten mieten (p.P. 1,65 Euro).
 
Da man bei unserer jetzigen Unterkunft im Manthoc-Haus nicht weiß, ob es immer Wasser gibt bzw. ob es warmes Wasser gibt, nutzen wir diesen Aufenthalt für eine Grundreinigung von Kopf bis Fuß.
Später machen wir einen Spaziergang einen Treppenweg hoch nach Santa Apolonia, einem Aussichtspunkt mit Kapelle und kleinem Park. 
 

Hier läuft die Ware nicht vom Band...

... hier schafft man noch mit Herz und Hand.
18.12.2014
Vor drei Jahren, bei unsrem ersten Besuch in Cajamarca kam ich zufällig an einer Schmiede in der Nähe der WG von Daniela vorbei und war fasziniert von der Arbeit. Ich hatte damals um Fotografiererlaubnis gefragt und sie bekommen. Im Nachhinein habe ich gemerkt, dass einige Einstellungen an der Kamera nicht optimal waren und ich mich vielleicht doch zu schnell aus dem Rauch gemacht habe. Nachdem klar war, dass wir wieder hierher kommen, habe ich mir in Google Streetview die Straße angesehen und durch die offene Tür das Schmiedefeuer gesehen. Die Schmiede scheint es also noch zu geben.
Heute bin ich mit einem drei Jahre alten Bild in der Schmiede vorstellig geworden und habe wiederum um Erlaubnis gefragt. Die haben grade Hacken/Pickel für Feld und Straßenbau gemacht und nicht schlecht gestaunt. Der alte Knabe war damals schon auf dem Bild (hat es an der Esse grade in der Hand), der jüngere nicht, denn damals war sein Bruder bei der Arbeit. Heute habe ich mich ausgiebig mit der Kamera austoben können, und ich denke dass ich nun eine gute Grundlage habe, die ich am PC daheim verfeinern kann. Wenn's klappt lass ich hier ein paar Schnellabzüge machen und bringe sie den Hammerschwingern vorbei, denn mir gehen die Töchter für weitere Besuche aus.




Mittwoch, 17. Dezember 2014

Busfahrt nach Cajamarca und Wiedersehen

17.12.2014
16 Stunden Busfahrt für 850 km, meist in der Nacht hört sich schlimm an, war es für mich auch. Ich weiß nicht welches Naturgesetz dafür verantwortlich ist, dass Schnarcher immer zuerst einschlafen. Ich habe mir schon überlegt die kostenlosen Ohrhörer, die es im Bus gab, zu zerpflücken. Hätte 4 Wurfgeschosse ergeben: 2 Ohrstöpsel, den Stecker und das Kabel. Hab mich dann aber am Riemen und nicht das Kabel zerrissen, mir Stöpsel eingesteckt und versucht den peruanischen Holzfäller zu übertönen. Gelang leider nur leidlich. Konni konnte das besser ausblenden. Das mit den Körperfunktionen haben wir ganz gut im Griff, wir mussten in den 16 Stunden nicht einmal aufstehen. 
Cajamarca präsentiere sich trübselig (da haben wir sie endlich, die Regenzeit), aber die Mädels erwarteten uns bereits - und nur das zählte. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Manthoc-Verantwortlichen ging es dann mit dem Mototaxi in die Schule, wo am letzten Schultag die Tische und Stühle geschrubbt wurden. Dort trafen wir auch eines unser Patenkinder mit Mutter und Geschwistern. Dann fing es ordentlich an zu regnen und hörte den ganzen Nachmittag auch nicht mehr auf. Abends waren wir noch zur Abschiedsfeier für 3 Freiwillige eingeladen, aber wegen Müdigkeit und unzulänglichen Spanischkenntnissen haben wir nur wenig (außer den Essen) mitbekommen.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Kulinarisches Erlebnis der etwas anderen Art

Wir sind wieder zurück in Lima und haben nun zwei halbe Tage, bevor es weitergeht nach Cajamarca. Was wir in der Altstadt sehen wollen, haben wir gesehen und so bummeln wir ein wenig die Avenida im Stadtteil Miraflores (sichere und etwas gehobenere Wohn- und Geschäftsgegend) entlang. Wir beschließen, in einer Cafe-Bar mit Blick auf eine belebte Kreuzung eine Pause einzulegen und das Geschehen zu beobachten. Der Kaffee kostet hier etwa so viel wie auf der Hauptstraße in Speyer. Jooo, warum ned - das können wir auch mal machen. Auf der Speisekarte sehe ich für umgerechnet 2,40 Euro peruanische Kekse, die Daniela auch schon einmal für uns gebacken hat: je 3 kleine Mürbteigkreise mit einer Schokoladencreme zusammen geklebt und Puderzucker drauf, ergeben einen Keks. Jooo, denke ich, warum ned, 3 oder 4 Kekse essen. Gedacht - bestellt - gebracht: 

1 (in Worten: einen) Keks!!! Dieser aber kunstvoll auf einem Teller angerichtet, serviert mit einer roten Stoffserviette und MESSER und GABEL!!!!! Habt ihr schon einmal einen Keks mit Messer und Gabel gegessen? Ich kann es nur empfehlen, wenn ihr mal eine Diät machen und nicht ganz auf Süßes verzichten wollt. Man hat lange dran. Aber was solls - lecker wars!

 

Draußen vor dem Cafe auf dem Grünstreifen mitten auf der Kreuzung waren 4 Männer dabei, einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Das sieht hier - mangels Tannen und Fichten, so aus: 

Es wird ein Metallgestell in Kegelform aufgestellt, das dann mit meist grünen, manchmal auch weißen Kunststoff-Tannengirlanden umwickelt und anschließend geschmückt wird.

Also so: 

(Das ist der fertige Baum vorm Präsidentenpalast in La Paz)

 

3 der 4 Männer sind auf dem unteren Teil des Metallgestells herumgeturnt, einer hat vom Boden aus mit einer Stange geholfen. Gemeinsam haben sie versucht, einen großen Metallring zu befestigen, auf den dann die bereits fertige, auf dem Rasen liegende Spitze drauf soll. 

 

Interessiert, wie das ohne Kran gehen soll, haben wir eine Stunde lang (während wir unseren Keks genießen) zugesehen, ohne dass die Mannschaft einen Schritt weiterkam. Uns wurde es dann doch zu langweilig und wir sind Richtung Pazifikküste gelaufen. Dort haben wir in einem Einkaufszentrum ein fertiges Exemplar gesehen:

 

Ca. 2 Stunden später sind wir auf dem Rückweg wieder bei den 4 Artisten vorbeigekommen. Der Ring war immer noch nicht darauf!

Wenn wir in einer Woche, auf der Rückreise von Cajamarca, wieder hier sind, schauen wir mal nach, wieweit die Sache gediehen ist. 

 

Zwischenstation Lima

15.12.2014
Tief hängende Wolken und Regen. Ein guter Tag um Cusco zu verlassen. So gut nun auch wieder nicht, denn wegen des schlechten Wetters hat unser Flug nach Lima 2 Stunden Verspätung. Lima präsentiert sich nach Ankunft mit Sonnenschein. Auf der Fahrt zum Hotel kommen wir durch den Stadtteil San Isidro, der sich durch sehr schöne Häuser mit seeeehr vielen hohen Mauern und seeeehr vielen Elektrozäunen drauf auszeichnet. Das gute Wetter nutzen wir, um nach dem Einchecken im bekannten Hotel im Stadtteil Miraflores zu bummeln. In der Nähe gibt es einen Geocache und wenn es passt, nehme ich sowas gerne mit. Zudem wird man oft an schöne oder besondere Orte geführt. Hunde dokumentieren ihre Anwesenheit indem sie das Bein heben - ich mache das digital und geruchsneutral. Die Aufgabe ist ganz einfach: Ein Bild von sich vor einer zu suchenden Löwenstatue. Als ich hinkomme steht ein Polizeiwagen davor. Wird ja wohl nicht verboten sein, die Statue zu fotografieren. Ich stelle mich zwischen Statue und Polizeiwagen und Konni will das Bild machen. Da spricht mich aber der Beifahrerpolizist an. Andre Länder, andre Sitten - was hab' ich verkehrt gemacht? Da ich ihn nicht verstehe trete ich ans Fenster und frage was denn wäre. Da meint er, ich solle über die Einfriedung hoch zum Löwen steigen und ihm den Arm ins Maul stecken. Ich mache wie vorgeschlagen und gebe den Leidenden - kennt misch jo känner. Die Polizisten lachen, ich winke zum Abschied und ich habe mich hinterher geärgert, dass ich vergessen habe, nach einer Porträterlaubnis zu fragen. Ich glaube sie hätten einwilligt. (http://www.geocaching.com/seek/log.aspx?LUID=88c16a44-fc6c-48ea-a458-c1b4a2d8dfaf)

Anschließend sind wir noch zur Promenade am Steilufer und haben Geschäfte und Pazifik bestaunt.

16.12.2014
Heute nachmittag geht es in 16 Stunden Busfahrt weiter zu unsren "Mädchen" nach Cajamarca und ich frage mich mittlerweile warum wir die Strecke nicht auch fliegen. Ging das aus irgend einem Grund nicht oder haben wir da den Rotstift angesetzt? Die schöne Landschaft kanns nicht sein, denn wir fahren ja überwiegend im Dunkeln. Die Buchung ist zu lange her und wir wissen's nimmer.

Montag, 15. Dezember 2014

Ergänzung: Advent in Südamerika

Hier liebt man bunte, blinkende Lichter am Weihnachtsbaum. Ein Prachtexemplar stand im Frühstücksraum in unserem Hotel in Cusco. Sobald wir uns am Tisch niedergelassen haben, hat die Bedienung den Sender von Pop auf Folklore gewechselt und die Lichterkette hat im Takt mitgeblinkt. Leider ist es uns heute morgen - bei unserem letzten Frühstück in Cusco - nicht geglückt, das Phänomen auf Video einzufangen. Der Tannenbaum ist anscheinend kamerascheu. Er hat nämlich schlapp gemacht, sobald Ulrichs Kamera aufnahmebereit war. Schade :-(

Hotels, Service, Sauberkeit

15.12.2014 (2 Stunden Flugverspätung - da bleibt Zeit zum Schreiben)
Wir haben jetzt ja inzwischen viele verschiedene Hotels gesehen. Ich will bemerken, dass es am Service nichts zu meckern gab. Man kriegt die Türen aufgehalten, beim Gepäck geholfen und wird immer freundlich gegrüßt. Und wir waren nicht in der Luxusklasse. Da steht dann aber keiner rum und hält die Hand auf. Wenn wir was geben wollten, haben wir Probleme gehabt, das Trinkgeld loszuwerden, da die helfenden Hände schnell wieder weg waren (das gilt auch für unsre Transferfahrer und Guides). Beim Einchecken im Hotel kriegt man mit dem Schlüssel automatisch den WLAN-Code ausgehändigt oder man findet ihn auf dem Zimmer. Das ist ohne Zusatzkosten. Da wird nach unsrer Erfahrung in Deutschland und Europa noch kräftig Nachschlag verlangt. In 1-2 Hotels haben wir Einschränkungen bei Wassertemperatur oder Wassermenge hinnehmen müssen. Die Sauberkeit würde ich als gut bezeichnen, Kalk in Fugen oder verfärbte Fliesen und Duschvorhänge sind üblich und ein Zeichen, dass es Wasser gibt. Dass das Toilettenpapier nicht mit in die Schüssel soll (geringer Kanaldurchmesser) ist nach ein paar Fehlwürfen auch machbar und nicht so anrüchig wie man denken mag.
Kein einziger Kakerlak ist uns über den Weg gelaufen (das kann auch gerne so bleiben). In der Eco Logde am Titicacasee hatten wir ein paar kleine Öko-Spinnchen im ebenerdigen Zimmer - kein Drama. Überhaupt sieht man nur wenig Insekten (die Höhe?) und keine Ratten, obwohl sich in den Straßen der Müll teilweise arg häuft. Vielleicht leben auch die vielen frei laufenden Hunde von denen.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Folklore in Cusco

14.12.2014
Wir haben gehört, dass ab 9 Uhr auf der Plaza de Armas (Waffenplatz) eine folkloristische Veranstaltung wäre. Auf dem Hinweg haben wir noch ca. 3 kg Schmutzwäsche bei der Wäscherei unsres Vertrauens abgegeben. Zum doppelten Preis - Eiltzuschlag weil wir morgen abreisen. Nach 4 Stunden konnten wir sie wieder trocken und zusammengelegt abholen. Nicht so exakt zusammengelegt wie das meine Mutter macht - aber für den Rucksack gut genug. Als wir an der Plaza ankamen war auch schon die Trachtengruppe mit dem harschen Tonfall da, deren Zubehör dem Platz ihren Namen gab. Manche waren auch nur mit Instrumenten bewaffnet. Mit viel Tschingderassabum und Stechschritt wurden 2 Fahnen gehisst. Eine bunte, die nach unsrem Informationsstand für das indigene Erbe steht und die Nationalflagge. Dafür zogen fein gewandete, wichtig aussehende Personen abwechselnd am Schnürchen. Die Nationalhymne wurde gesungen und das Publikum ist aufgestanden und hat teilweise mit Hand auf Herz kräftig mitgesungen. Dann sind die bewaffneten Trachtengruppen zum Teil singend vorbei gezogen und das Publikum hat applaudiert. Ob Tracht oder Gesangsdarbietung beklatscht wurden, hat sich uns nicht erschlossen. Dann kamen die entspannteren Gruppen wie Studenten oder Teilnehmer von öffentlichen oder kulturellen Einrichtungen, zum Teil aber auch im Marschschritt. Das ganze kriegte dann einen Hauch von Brezelfestumzug als Bonbons geworfen wurden. Uns wurden bunte Schleifen an die Brust geheftet und ich bin mir nicht sicher, ob wir da als Touristen stigmatisiert wurden (Einheimische haben wir damit nicht gesehen) oder ob wir damit unsre Sympathie für die peruanische Schwulen- und Lesbenbewegung kund tun. Da die Schleifenfarben mit denen der Flagge übereinstimmen hoffen wir, dass unsre zur Schau getragene Sympathie dem indigenen Erbe gilt.