Sonntag, 30. November 2014

Kaffeefahrt auf dem Titicacasee

Mit dem Schiff ging es in 40 Minuten von Puno aus zu den Uros-Inseln, die komplett aus Schilf gebaut auf dem See schwimmen. Dort bekamen wir gezeigt, wie die Inseln aufgebaut werden und wie die Einwohner ihr Leben bestreiten. Dann gab's noch eine kleine Rundtour mit einem Schilfboot durchs Schilf. Bei Ankunft wurden wir von süßen kleinen betrachteten Mädchen empfangen, die uns fragten, ob sie uns Ihr Haus zeigen dürfen. Wer kann da schon widerstehen? Kaum in der Hütte angekommen, kommt der Vater hinzu und erzählt über die Lebensverhältnisse. Und wir übersetzen für ein amerikanisches Pärchen das nichts mitkriegt (stolz geschwellte Brust). Dann erzählt er, was seine Frau alles so handwerkelt - und zufällig liegen auch so ein paar Teile rum, die sie verkauft. Das Geld wird für die Bildung und Gesundheit der 3 Töchter verwendet, von denen wir zwei kennenlernen. Die Jüngste ist mit Mama auswärts shoppen. Da wir Entwicklungshilfe wichtig finden, kaufen wir eine bunt gemusterte "Rheumadecke", die bald unsren Wohnzimmertisch wärmen wird. Wir haben ein wenig gehandelt und bei unsrem ersten Preisvorschlag meinte er, dass ihn seine Frau würgen würde, wenn sie wiederkäme. Da er uns wirklich sympathisch war, wollten wir das nicht riskieren und haben uns auf einen etwas höheren Preis geeinigt. Dann durfte ich noch ein Bild von ihm machen. Es war ein wirklich angenehmes Verkaufsgespräch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Und Ulrich und Konni aus Alemania behält er gaaanz fest in seinem Herzen.
So versucht halt jeder auf seine Art sich, seine Familie und seine schwimmende Insel über Wasser zu halten.
Nach einer weiteren Stunde Bootsfahrt erreichten wir die Insel der strickenden Männer - Taquile. Vom Hafen aus gings in 20 minütigem Fußmarsch bergauf ins Dorf. Da fing dann wieder mein Schädel an zu brummen. Die verflixte Höhe! Auch dort wurden natürlich wieder Souvenirs angeboten. Beim Mittagessen lernten wir einen Mann aus Costa Rica kennen, der seine sehr guten Deutschkenntnisse bei einem freiwilligen sozialen Jahr 1997 in Hannover erwarb. Auch eine schöne Begegnung. Es gab auch noch Erklärungen und Vorführungen zu lokalen Besonderheiten. Dann stachen wir wieder nach Puno in See. Im Hotel habe ich wegen des Kopfschmerzes einmal mehr die Reiseapotheke gebraucht. Glücklicherweise hat sie durchgängig geöffnet.
Vielleicht haben wir heute nicht mehr das ganz authentische Leben gesehen (das sahen wir bestimmt in Yanque - dort ist auch für Esel das Leben kein Ponyhof), aber man hat eine Vorstellung bekommen wie es einmal war.

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